36. DWZ-Cup der Wilstermarsch

Am Sonntag, dem 22. Dezember 2024, brachen Jakob und Dennis in aller Frühe auf, um nach Itzehoe zu fahren. Grund dafür: Der 36. DWZ-Cup der Schachfreunde Wilstermarsch. Wir wollten kurz vor Weihnachten noch einmal die DWZ sowie die Elo-Zahlen aufpolieren. Im Spiellokal selbst trafen wir zudem auf Justin. Er entschloss sich spontan zu einer Teilnahme und reiste separat von uns an.

Das Format dieser Veranstaltung deckt sich mit dem Ablauf unserer DWZ-Turniere. Gleichstarke Schachspielende treten in Vierergruppen im Rundenmodus gegeneinander an. Und am Ende des Tages stehen dann die Gewinnenden und Verliererenden fest.

Berichte der Partien des 36. DWZ-Cup

Nachfolgend berichten die Teilnehmer von den Abläufen ihrer Partien. Soviel sei jedoch verweg erzählt: Bei zwei von Dreien lohnte sich die Anreise, der Dritte hätte lieber nicht das Haus verlassen.

Dennis

In der ersten Partie gegen Enno Striebeck folgten wir lange einer sizilianischen Theorievariante. Vermutlich verzettelte ich mich im Mittelspiel, denn die taktischen Gemetzel liefen gegen mich. Die Nachwirkungen mit schlechterer Stellung und Zeitnot konnte ich bestimmt ebenfalls nicht exakt berechnen, sodass die Niederlage unvermeidbar wurde.

Die zweite Partie gegen Jona Rößling ärgerte mich am meisten. Wir spielten Skandinavisch, und ich erhielt großen Vorteil, mit weißen Bauern auf c6 und d7. Wie ich die Begegnung dann noch vergeigen konnte, bleibt mir weiterhin ein Rätsel.

In der letzten Partie gegen Max Lieb bekamen wir Katalanisch auf das Brett. Dort glich ich das Spiel komfortabel aus, doch ich legte es auf Sieg an. Bei einer Abtauschoperation stellte sich heraus, dass ich zu blöd zum Zählen bin und verblieb mit einem Bauern weniger. Das Endspiel konnte ich dann nicht remisieren.

Schwer zu sagen, woran genau mein Fehler lag. Vielleicht gibt die Analyse Aufschluss. Aber dieses Turnier bestätigte einen furchtbaren Trend, welchen ich auch schon auf Lichess bemerkte.

Jakob

Bei Jakob lief es hingegen großartig. Er holte insgesamt 2,5 Zähler und freut sich daher über einen starken DWZ-Zuwachs. Konkret über die einzelnen Spielverläufe möchte sich Youngster nicht äußern, doch etwas Kurioses ereignete sich in seiner finalen Runde. Sein Kontrahent reklamierte berechtigterweise(!) dreimalige Stellungswiederholung, worauf sich Jakob jedoch nicht einließ. Jakob Kontrahent beorderte also den Schiedsrichter ans Brett. Dieser entschied korrekt, dass die Reklamation falsch ausgeführt wurde. Der Zug, welcher zur dreimaligen Stellungswiederholung führte, durfte nämlich nicht ausgeführt werden. Also nahmen die beiden Spieler die Begegnung wieder auf. Und Jakob entschloss sich dazu, dann den vollen Punkt einzufahren.

Justin

Partie 1: Der Schlüssel für heute war Englisch, jedoch kam ich in der ersten Partie relativ schlecht aus der Eröffnung. Nachdem ich einen, bis zum Endspiel, nicht entwickelten Läufer doch noch abtauschen konnte, habe ich mit meinen Türmen die offenen Linien besetzen können und ihn auf der 7. Reihe ersticken können.

Partie 2: Mein Gegner spielte London. Aus der Eröffnung kam ich mit einer abgetauschten Leichtfigur gut heraus. Die Partie ging jedoch schon nach 20 Zügen zu ihrem Ende, da im Mittelspiel nur um einen Bauern auf dem Damenflügel gekämpft wurde, der nicht gewonnen werden konnte. Mein Gegner bot remis und ich nahm es nach kurzem Überlegen an.

Partie 3: Wieder war der Schlüssel Englisch. Mein Gegner schien überfordert mit der Eröffnung und verlor schnell sein Recht auf eine Rochade durch ein Schach meiner Dame. Nachdem ich alle meine Figuren entwickelt habe und meine Königssicherheit ausnahmsweise durch eine Rochade garantiert habe, wurde ich zu einem Damentausch gezwungen, der die Partie fast wieder auf Gleichstand gebracht hätte, wäre da nicht mein Bauer auf e6 gewesen, der kurz nach dem Damentausch seinen Turm und seinen König gabeln konnte. (Kleiner Fall: Als ich e7 spielte und die zwei Figuren gegabelt hatte, war ich anscheinend schon so fertig mit den Nerven, dass ich meinen Bauern auf e7 noch im gleichen Zug zu einer Dame umgewandelt habe.)

Damit stehen die Endergebnisse. Dennis, der zwei Tage zuvor noch beim Weihnachtsblitz jubelte, ging hier desaströs zu Grunde. Jakob und Justin erzielten jeweils 2,5 Punkte und errangen damit ihre jeweiligen Gruppensiege. Wir bedanken uns dabei gerne bei den Schachfreunden aus der Wilstermarsch für die Organisation sowie der Durchführung dieser Veranstaltung. Erste Impressionen sind bereits hochgeladen. Und die Ergebnisse des Turniers stehen auf chess-results.com abrufbereit:

Gruppe 1
Gruppe 5
Gruppe 13