Nachdem sich Toshiya und Ben Jonas in den letzten Runden an der Spitze etabliert haben, gilt es nun, diese Position zu halten. Chidera, Walter und Dennis halten sich im (unteren) Mittelfeld und möchten ihre Positionen ausbessern. Dieses Unterfangen klappte bei allen drei Personen mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Teil 1: Jugend
Toshiya spielte am Vormittag gegen Sönke Anders, welcher von der Zahl sein bisher hartnäckigster Kontrahent des Turniers darstellt. Aus der Eröffnung heraus verlor er gegen ihn einen Bauern und dort sah ich dann keine Kompensation dafür. Danach endete die Partie remis, was dort genau passierte, konnte ich leider nicht mehr herausfinden. Ein weiteres starkes Ergebnis für unseren Youngster, der auf dem besten Weg zur 1700 DWZ ist.
Ben Jonas spielte optisch gesehen eine typische Raisdorfer Partie, mit all ihren negativen Eigenschaften. Eine frühe Initiative wurde gestartet, sehr auf Kosten der eigenen Königssicherheit. Auch wenn die Damen bereits abgetauscht waren, so sah seine Stellung doch sehr verwundbar aus. In Richtung Endspiel verlor er dann gefühlt 17 Millionen Bauern, welche dann allesamt auf dem Weg zur Umwandlung waren. Dies konnte er nicht mehr aufhalten.
Chidera wurde nach seiner Niederlage gegen Ben Jonas zurück ins Mittelfeld katapultiert, ein starkes Ergebnisse konnte ihn jedoch wieder nach vorne spülen. Doch gegen seinen Kontrahenten kämpfte er bereits früh mit einem Bauern weniger in einer ruhigen Stellung. Für mich wirkte daher die Partie die gesamte Zeit über so, als ob nur zwei Ergebnisse realistisch erschienen. Im Turmendspiel angekommen, verflachte die Initiative seines Gegners jedoch so weit, dass nichts mehr weiter möglich war und die Punkteteilung vereinbart wurde.
Teil 2: Die Älteren
Bei den paar Mal, die ich an Walters Brett stand, war jedes Mal ein anderes Materialverhältnis zu bestaunen. Zu Beginn dachte ich, dass er einen Bauern weniger ohne jegliche Kompensation besäße. Kurz darauf schaute ich erneut: Walter besitzt eine Qualität und einen Bauern mehr. Kurz darauf schaute ich noch einmal: Walter hat einen Bauern mehr im Turmendspiel. Mit den günstigen Positionierungen seiner Kräfte konnte er dann dieses Endspiel gewinnen und setzt sich damit im Mittelfeld fest.
Es ist unglaublich kompliziert, am Spielort einen Parkplatz zu finden. Dies führte am zweiten Tag dazu, dass der Schiedsrichter während der laufenden Runde drei Spieler*innen ausrufen musste, die zugeparkte Feuerwehrzufahrt zu räumen. Und auch ich kam an diesem Tag einige Minuten zu spät zur Partie, weil ich noch irgendwo passend das Auto abstellen musste.
Warum das wichtig ist? Nun, dieses Mal führten die fehlenden Parkplätze dazu, dass ich auf der Suche danach einen Overload erlitt und es für mich eine Dreiviertelstunde dauerte, die Situation zu klären. Anstatt 15 Minuten vor Partiebeginn anwesend zu sein, kam ich eine halbe Stunde zu spät. Darüber hinaus war ich mental überhaupt nicht imstande, irgendwelche gescheiten oder konkurrenzfähigen Züge zu spielen und verlor die Partie entsprechend mit sehr wenig Gegenwehr.
Ergebnisse der vierten Runde
Raisdorfer SG | Gegner | Ergebnis | Turnier |
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Ben Jonas Frahm (1436) | Andreas Ferch (1753) | 0:1 | Hauptturnier |
Chidera Aguike (1440) | Max Fransson (1423) | ½:½ | Hauptturnier |
Toshiya Aguike (1509) | Sönke Anders (1890) | ½:½ | Kandidatenklasse |
Walter Strangalies (—) | Wolfgang Schwerdtfeger (1753) | 1:0 | Senioren A |
Dennis Papesch (1881) | Birger Boyens (1902) | 0:1 | Meisterklasse |
Mit den letzten Runden geht es dann vor allem für Toshiya noch um den Gewinn der Kandidatenklasse, aktuell steht er auf dem geteilten ersten Platz. Aber auch schon der zweite Rang würde zur Qualifikation in der Vormeisterklasse ausreichen. Ben Jonas kann sich zurück an das vordere Tabellenfeld kämpfen. Walter und Chidera müssen sich im Mittelfeld behaupten. Und Dennis braucht allmählich ein Erfolgserlebnis in der Meisterklasse.