Nachdem wir am ersten Spieltag zu Hause gegen die Kieler SG III verloren hatten, sind wir nun hochmotiviert auswärts beim SK Doppelbauer aufgelaufen, um unseren ersten Saisonsieg zu holen. Außer an Brett eins waren wir an den anderen Brettern DWZ-mäßig leicht favorisiert, das allein bringt einem aber keine Punkte. Hier nun die von unseren Spielern selbstverfassten Spielberichte:
Brett 1: Frahm, Ben Jonas (1636) vs. Hoffmann, Joachim (1838)
“Mein Gegner hat von Anfang an sehr langsam gespielt. Nach ungefähr zehn Zügen lag er schon eine halbe Stunde hinten, kurze Zeit später eine weitere. In dieser Zeit verschlechterte ich meine Bauernstruktur und Königssicherheit, bekam dafür aber das Läuferpaar. Daraufhin versuchte ich einen Angriff zu starten und schob meine Zentrumsbauern immer weiter nach vorne. Nach zwanzig Zügen habe ich nun auch endlich eine halbe Stunde verbraucht. Mein Gegner hatte jedoch kaum noch Zeit, seine Uhr zeigte nur noch eine Viertelstunde an. Zu dem Zeitpunkt waren wir im späten Mittelspiel angekommen und obwohl ich den größten Teil der Partie besser stand, bekam mein Gegner einige Gewinn- und Ausgleichschancen. Diese übersah er jedoch aufgrund seiner Zeitnot und kurze Zeit später opferte ich einen Turm. Ein paar Züge später gab er auf.”
Brett 2: Strangalies, Walter (1738) vs. Sowa, Uwe (1492)
“Mein Gegner eröffnet mit Jobava-London. Ich kann mich nicht erinnern, das schon mal gespielt zu haben, finde aber die richtigen Gegenzüge. Es kostet mich allerdings relativ viel Zeit. Im Mittelspiel bekomme ich klaren Raumvorteil. Die Stellung ist aber kompliziert und ich lasse mich in guter Position hinreißen, fraglichen Materialgewinn zu kassieren. Ein Mehrbauer und die Qualität führen aber dann dazu, dass ich plötzlich starken Gegenangriff bekomme. Die Qualität gebe ich deshalb schnell wieder freiwillig zurück. Die Uhr wird nun langsam mein Feind. Am Ende stehen bei uns als letzte Partie kurz vor Mitternacht nur noch die Damen
mit je einer Leichtfigur und wenige Bauern auf dem Brett – Remis. Insgesamt ein sehr turbulentes Spiel ganz nach meinem Geschmack. Diesmal war aber meine offene Königsstellung (aktiver König!) für das Damenendspiel nicht hilfreich.”
Brett 3: Spieker, Christian (1588) vs. Meyn, Kjell Nikolas (1437)
“Meine Partie startete bis in den zehnten Zug hinein sehr ruhig im Aufbau. Nach einem eher ruhigen Zug meines Gegners habe ich mich dann auf einen Angriff auf der Königsseite konzentriert und konnte über Zugumstellung in das “Raisdorfer Spezial” wechseln. Nach ungefähr zehn weiteren Zügen hatte ich die Möglichkeit, durch einen Damentausch meine beiden Türme auf die siebte Reihe zu bringen. Diesen klaren Vorteil konnte ich nicht sofort umsetzen, konnte aber zumindest dadurch einen Bauern gewinnen, den ich bis zum Ende des Spiels nicht abgegeben habe. Den daraus resultierenden Freibauern hätte ich dann endlich im 74. Zug umwandeln können, mein Gegner gab dann aber auf.
Brett 4: Korte, Andreas (1450) vs. Buck, Lars (1432)
„Etwas fleischlos wirkte meine Partie zunächst, als die aktiven Leichtfiguren beider Spieler harmlos von der Königsindischen Verteidigung ins Mittelspiel übergingen. Eine Phase mit etwas schwarzer Initiative versandete, nachdem einiges Material abgetauscht und es letztlich zu einem Doppelturm-Endspiel mit jeweils einem Springer gekommen war. Über die offene e-Linie gelangte Weiß erfolgreich zu einem durchschlagenden Angriff, bei dem der weiße Springer einfach genau richtig positioniert war. Um ein drohendes Matt auf der Grundlinie zu verhindern, musste ich einen meiner Türme ohne Gegenwert und damit die Partie hergeben.“
Brett 5: Harting, Rainer (1482) vs. Schmittner, Marcel
“Die Eröffnung verlief schon nach 3 Zügen jenseits aller Theorie, mündete in einem Abtausch der Damen und Leichtfiguren bis auf zwei Läufer und die Türme und hinterließ desolate Bauernstrukturen. Durch eine lange Rochade gelang es mir im 14. Zug, die d-Linie zu kontrollieren, auf die 7. Reihe zu gelangen und die Türme zu verdoppeln, so dass der gegnerische Läufer nicht mehr verteidigt werden konnte. Anschließend gewann ich durch eine Zwickmühle die Qualität, und mein Gegner gab nach dem 26. Zug auf.”
Brett 6: Aguike, Chidera (1600) vs. Schönfeldt, Bernd (1119)
“In der Eröffnung gewann ich einen Bauern. Danach versuchte ich meine Stellung zu verbessern und konnte dann durch eine Taktik eine Figur gewinnen. Etwas später gab mein Gegner auf, kurz bevor ich meinen Bauern umwandeln konnte. Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit war meine Partie als erstes fertig.”
Somit haben wir 4,5:1,5 gegen Doppelbauer VI gewonnen und unseren ersten Sieg in dieser Saison eingefahren und hoffentlich folgen noch einige mehr.